Wir alle kennen die demotivierende Wirkung des Wörtchens «aber». Schal wird, was uns als Kompliment über den Tisch gereicht wurde: «Du hast viele gute Ideen, aber an der Umsetzung hapert es noch.» Auf einmal bekommen wir das Bild nicht mehr aus dem Kopf, für unser Gegenüber möglicherweise mehr ein unverbindlicher Luftikus als ein verbindlicher Macher zu sein. Schamröte treibt uns ins Gesicht… Stopp! Wir Menschen neigen dazu, unsere Aufmerksamkeit mehr auf das Negative als auf das Positive zu richten. Möglicherweise hatte das einmal einen biologischen Zweck und hat uns so davor bewahrt, von einem wilden Tier gefressen zu werden. Wie auch immer: Das Wörtchen «aber» trägt leider dazu bei, den Fokus auf die vermeintlich negative Botschaft zu richten. Probieren Sie darum beim nächsten Feedback aus, die Kraft dieses Wörtchens umzulenken: Setzen Sie es vor den Satzteil, der die positive Rückmeldung beinhaltet! Dann heisst es «An Deiner Umsetzung hapert es noch, aber Du hast so viele gute Ideen!» Wie wirkt das? Ergänzen Sie jetzt noch das Wörtchen zwar, können Sie die positive Wirkung verstärken: «An Deiner Umsetzung hapert es zwar noch, aber Du hast so viele gute Ideen!» Übrigens: Ein «aber» durch ein «und» zu ersetzen erzeugt noch einmal eine andere Wirkung. Merken Sie es?
Quelle: Ebner, Markus (2024). Positive Leadership in der Praxis. Wien: Facultas Verlags- und Buchhandels AG.
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