Haben Sie auch eine Führungskraft, die Ihnen ihren Druck von oben scheinbar ungefiltert weitergibt? Vielleicht ist sie sich dessen nicht bewusst. Vielleicht ist sie auch nur schlecht organisiert. Vielleicht verhindert ihr Fokus wahrzunehmen, dass der Auftrag oder die Deadline zum jetzigen Zeitpunkt bei Ihnen nur Frust auslösen.
Wie auch immer: Die Situationen wiederholen sich! Sie haben die quälende Fantasie, nur noch Befehlsempfänger zu sein. Dabei sind Sie selbst eine mit dem Unternehmen identifizierte Führungskraft, mögen Ihren Job und finden Ihr Team richtig gut.
Sie stecken in einem Dilemma. Ihr Anspruch an sich selbst wird in der direkten Linie nicht gespiegelt. Sie fressen diesen Frust in sich hinein – und liefern mit schlechtem Gefühl, was verlangt wird. Dass das irgendwann kippt, ist vorhersehbar. Welche Handlungsmöglichkeiten haben Sie?
Es geht um Ihre Haltung, die Grundlage Ihres Führungshandelns. Sie orientiert sie, was zu tun ist. Ihre Haltung bringt Sie in Ihre Selbstbestimmung. Sie leitet Sie an, sich wieder zur selbstbewussten Führungsperson aufzurichten, die verantwortungsvoll agiert – und nicht als Befehlsempfänger. So, wie Sie in Ihr Team wirken, sollten Sie auch in der übergeordneten Linie auftreten. Darum packen Sie den Stier bei den Hörnern:
- Ziel ist, nicht die immer gleichen Reaktionsmuster in diesen Situationen zu wiederholen
- Ziel ist, Ihre Führungsrolle in alle Richtungen wahrnehmbar kongruent, stimmig und verantwortungsbewusst auszufüllen
- Ziel ist, Ihren Ärger in einen konstruktiven Antreiber zur Auseinandersetzung umzumünzen
- Ziel ist, in guter Art und Weise eine Grenze zu setzen und trotzdem in Kontakt zu bleiben
- Ziel ist, aktiv Alternativen und Lösungen anzubieten
Reagieren Sie zeitnah. Denken Sie daran: Es geht darum, sich dem Problem frontal zu stellen – und konstruktiv zu sein. Das am besten am Telefon oder im persönlichen Gespräch. Behalten Sie im Austausch Ihr Ziel im Auge, bleiben Sie klar. Signalisieren Sie auch Verständnis für das Anliegen des/der Vorgesetzten. Halten Sie es aus, wenn Sie nicht sofort auf offene Ohren stossen. Wenn Sie sich aktiv für eine gute Lösung einsetzen, agieren Sie kooperativ. Das wird wahrgenommen und ist letztlich das, wofür Sie als Führungsperson stehen wollen – und zwar mit Haltung.
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